(Tag 434)
Auch wenn die Inseln der Abrolhos recht klein sind, gibt es doch einiges zu entdecken. Heute haben uns die Ranger des Parks zu einem Landgang auf Siriba eingeladen. Eigentlich ist die Insel ein größerer Felsen der mit ein paar flachen Bodendeckern bewachsen ist und auf dem ganze zehn Bäume stehen … neun Palmen und ein etwas höherer Busch. Nun, das eigentlich interessante sind die vielen Vögel die dort brüten. Schon beim Anlanden begrüßte uns ein neugieriger Jungvogel. Klar zu erkennen an seinem grauen flaumigen Gefieder war er erst ein paar Wochen alt. Auch als wir uns ihm bis auf einen Meter nähern ließ er sich nicht aus der Ruhe bringen. Er schaute einfach interessiert zu, wie wir durch Felsen stapften.
Ein schmaler Trampelpfad führt um die Insel, bzw. um die halbe Insel, der Rest ist dann teils abenteuerlich über Felsen zu klettern. Auf dem Pfad mussten wir natürlich bleiben, das gehört zu den Regeln des Parks. Aber auch von hier war es toll, den brütenden Vögeln zuzusehen, waren die Nester doch manchmal nicht einen Meter vom Weg entfernt. Es war jetzt auch erkennbar, dass auch auf dieser Insel unterschiedliche Arten brüten. Viele von ihnen sind das ganze Jahr über auf den Insel.
Die den Weg säumenden Nester waren in unterschiedlichen Stadien. Einige Vogelpaare hatten sich wohl gerade erst gefunden und organisierten gerade einen Platz für ihr Nest. Die Schnäbel mussten dabei immer mal wieder aneinander gerieben werden, um sich der Zuneigung des anderen zu versichern. Andere Paare hatten schon einige Zweige grob in Nestform gebracht und waren damit beschäftigt, das Nest weiter zu bauen. In anderen Nestern lag schon ein Ei, auf dem Männchen oder Weibchen beim Brüten saßen. Und in wieder anderen Nestern saßen bereits flaumig gefiederte Küken, die etwas unsicher hinter dem Elternvogel Schutz suchten, als wir vorüber kamen.
Von all den vielen Vögeln, die wir sahen, wurden wir teils ignoriert, teils neugierig oder manchmal etwas unsicher beäugt. Die meisten Vögel ließen sich aber nicht durch unsere Anwesenheit stören. Scheinbar sind sie es gewohnt, dass der Mensch keine Bedrohung für sie darstellt. Nur eine Seeschwalbe fand, dass wir ihrem Nest zu nah gekommen waren. Sie machte das durch heftiges Geschrei und wilde Sturzflüge in unsere Richtung deutlich. Schnell brachten wir etwas Distanz zwischen Vogel und uns … man will ja keinen Vogelschnabel in den Kopf gehakt bekommen.
Ganz interessant fanden wir übrigens die Nester der Tropikvögeln. Sie suchen sich Felsspalten über überstehende Felsen und legen dort geschützt ihre Eier. Die inzwischen geschlüpften Jungen, die wir heute sahen, saßen ganz ruhig auf dem Boden und rührten sich nicht. Durch ihr Gefieder waren sie im Halbdunkel gut getarnt.
Ein weiteres Highlight waren natürlich die Schnorchel-Ausflüge, die wir heute wieder unternehmen konnten. Teils direkt von Boot aus, teils vom Dinghy starteten wir auf Streifzüge durch die Unterwasserwelt. Neben den üblichen Korallen bewohnenden Fischen sahen wir heute auch mehrere Meeresschildkröten auf ihren Streifgängen durch die Riffe sowie zwei Stachelrochen. Die Korallen sind zwar nicht ganz so beeindruckend wie in anderen Teilen der Welt und können sicher mit denen der Südsee oder des roten Meeres nicht mithalten, sind aber dennoch recht interessant und für unsere Kinder ein guter Einstieg in das Schnorcheln.
Wenn das Wetter so bleibt, werden wir noch einen Tag hier verbringen und dann am Freitag Richtung Cabo Frio starten.