SY Outer Rim – A Family's Sailing Adventure

Sailing across the world's oceans with four kids

Hauptstraße für Liebespaare

(Tag 433 – 7.807 sm)

Wir sitzen im Cockpit und beobachten die Sonne, wie sie langsam im Meer versinkt. Im roten Streifen, den sie auf dem Wasser zeichnet, tanzen die Rücken der vorbeiziehenden Buckelwale. Immer wieder sehen wir die gewaltigen Meeressäuger Meter hoch blasen, majestätisch aus dem Wasser gleiten und dann mit hoch erhobener Fluke wieder eintauchen. In Gruppen von drei bis vier Tieren wiederholt sich das Schauspiel alle paar Minuten. Bis auf 20 Meter kommen sie dabei an unser Boot heran. Ganz klar sind die Noppen auf der Haut und die Muster ihrer Fluken zu erkennen. Wir können uns kaum satt sehen.

Derzeit ist Paarungs- und Brutzeit. Daher sind die Tiere aus den Gewässern der Antarktis bis hier hoch in die Wärme gekommen. Angeblich sind 15.000 hier. Wir haben heute schon so viele Tiere gesehen, dass wir die Zahl gerne glauben können. Da reihenweise Paare an uns vorbeiziehen haben wir das Gefühl an einer „Wal-Hauptstraße“ zu ankern.

Der Ankerplatz ist eingerahmt von zwei Inseln, auf denen unzählige Vögel brüten und teils aufgeregt ihre Kreise drehen. Im Norden liegt die Ilha Redonda in etwa 300m Entfernung. Hier sitzen Hunderte von brütenden Fregattvögeln. Ihre roten aufgeblasenen Kehlsäcke leuchten zwischen dem Gras und den Felsen hervor. Die halbe Kolonie kreist über dem Felsen oder über dem Wasser. Immer wieder kommen sie bei uns vorbei, umkreisen die Outer Rim und blicken neugierig zu uns herüber.

Südlich schauen wir auf die Ilha Siriba. Scheinbar haben sich die Vogelarten die Inseln gut aufgeteilt. Auf Siriba gibt es keine Fregattvögel. Es brüten etwas kleinere weiße Vögel, deren Art wir noch nicht bestimmen konnten. Von den Rangern des Nationalparks hier wurden wir schon eingeladen, an einer Tour über die Insel teilzunehmen. Da erfahren wir vielleicht mehr. Im Übrigen ist Siriba wohl die einzige Insel, die wir betreten dürfen, und das auch nur in Begleitung von Park-Rangern. Alle anderen Inseln sind gesperrt … und das ist auch gut so angesichts der vielen brütenden Vogelpaare. Und Meeresschildkröten soll es auch geben.

Da die Gegend hier durchsetzt ist von Korallenriffen, mussten wir natürlich heute auch schon auf Schnorchel-Tauchgang gehen. Die Outer Rim liegt über einem Sandflecken in sicherer Entfernung zu den Korallen. Daher ging es mit dem Dinghy näher ans Ufer und von dort aus ins Wasser. Unterwasser wurden wir von vielen bunten Fischen begrüßt. Auch Franka und Vsevolod waren begeistert von den verschiedenen Arten. Eine Qualle mit ca. 50 cm Durchmesser schwamm an uns vorüber. Eine Muräne lugte unter einem Felsen hervor und versteckte sich bei unserem Anblick schnell wieder.

Alle sind begeistert. Der Weg hierher scheint sich gelohnt zu haben. Ein paar Tage werden wir wohl bleiben.

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Dieser Eintrag wurde veröffentlicht am 29. Juli 2015 von in Uncategorized.
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