(Tag 425)
In Chapada Diamantina kletterten wir über mühsame Wege, durch Stein und Geröll um am Ende des Weges einen Wasserfall zu entdecken. Dieses Mal geht es viel einfacher. Wir steigen in unser Dinghy und düsen bequem mit voll Gas direkt zum Wasserfall – etwa 5 Meilen. Die Wassermassen stürzen aus etwa zehn Metern Höhe unter ohrenbetäubendem Lärm herab und hinterlassen eine hohe Wolke aus Wasserstaub. Die Sonne lässt sie in allen Regenbogenfarben erscheinen.
Es macht richtig Spaß sich erst einmal bis fast direkt vor die Wasserwand vorzukämpfen, um sich danach durch die sprudelnde Strömung zurück treiben zu lassen. Das Wasser ist auch angenehm kühl und erfrischend. Tropische Pflanzen in Hülle und Fülle gedeihen an dieser Stelle besonders gut. Jeder Zentimeter wird ausgenutzt. Zottelige Lianen hängen von den Bäumen, Bromelien nisten in den Zweigen.
Die Kinder finden auch ihren Spaß. Die großen schwimmen direkt vor den Wasserfall, sind aber nach dem harten Kampf schnell müde. Die kleineren spielen am Ufer, bis die Flut wieder kommt und langsam den Spielraum klaut. Als die Sonne langsam hinter der Felswand verschwindet, packen wir unsere Sachen. Wir wollen nicht in der Dunkelheit durch den uns nicht so gut bekannten Fluss fahren. Neugier führte uns zu einem kurzen Zwischenstopp an einem Anlagesteg. Das Restaurant oberhalb hat nur Bier und Cola. Die Kinder entscheiden sich für Cola. Wir sind gespannt wie Arvid heute einschläft. Der Wirt spricht Deutsch und ist sichtbar erfreut, in der Nebensaison jemanden zu sehen. Er bietet uns Pitu an – so heißen hier die großen Garnelen, aber leider haben wir dafür keine Zeit mehr.
Beim Colatrinken stellen wir fest, dass die Bäume um das Restaurant herum in peniblen Reihen wachsen. Nähere Betrachtung zeigt, dass jeder Baum auch regelmäßig eingeschnitten wurden. Es sind Kautschukbäume einer verlassenen Plantage. Die Kinder bewundern in den Bäumen springenden Meerkatzen. Leider will keine gestreichelt werden. Wir kehren zum Boot zurück und rufen den Wetterbericht ab. Morgen bleiben wir noch einen Tag hier, übermorgen soll es weiter Richtung Süden gehen. Die Kinder hoffen, dass sie bald wieder Kalibu treffen.