(Tag 408)
Mit dem Bus ging es gestern von Salvador nach Lencois, einem kleinen Städtchen am Rande des Nationalparks Chapada Diamantina. Leider stelle sich ein Lkw auf der Fahrbahn quer und musste geborgen werden. Bei dem Fahrstil der Brasilianer kein Wunder, für uns nur ärgerlich wegen einer mehr als einstündigen Wartezeit im Stau. Folglich kamen wir später als gedacht, weit nach Dunkelheit in Lencois an.
Zur Überraschung war eine Herberge schnell gefunden. Am Bus warteten schon entsprechende Angebote auf uns. Mit einem Anbieter fuhren wir mit. Preislich wurden wir uns schnell einig, nur verstanden wir erst allmählich, dass es entweder das eine oder das andere Zimmer geben sollte. Eines mit 4 Betten, eines mit 3. Wie soll das gehen? Man zeigte uns großzügig noch eine Matratze für den Boden. Wir wollten schon gehen, als man uns dann doch beide Zimmer für einen kleinen Aufpreis überließ. Jetzt fühlen wir uns hier wohl und preislich liegen die Zimmer deutlich unter den Internet-Angeboten.
Gleich heute morgen ging es auf eine Wanderung. Im Ort noch etwas Verpflegung, einen Kompass und eine Wanderkarte, die diesen Namen eigentlich nicht verdient, gekauft. Dann ging es los den Ort hinaus, den Hügel hinauf. Ziel war eigentlich ein Wasserfall in der Nähe. Ohne gute Karte und ohne Kennzeichnung der Wege kein leichtes Unterfangen. Schnell war klar, der erste Weg war nicht richtig. Aber deswegen umkehren? Nicht unser Ding. Wir suchten einen quer führenden Weg den wir dann auch fanden. Gelände Lesen macht Spaß.
Nach einer Zeit des Laufens hörten wir das Rauschen eines kleinen Flusses. Kaum dort angekommen waren auch schon Schuhe und Kleidung der Kinder abgelegt, und alle tollten im erfrischenden Nass. Franka und Vsevolod surften die kleinen Waserfälle hinunter, Arvid und Talora wateten durch das Wasser und sammelten Steine. Alle – auch die Erwachsenen – fanden das Schwimmen unter einem der Wasserfälle als besonders entspannend. Da wir keine Badeklamotten dabei hatten, schwammen wir halt im Adamskostüm. Wir waren eh alleine.
Weiter ging es bergauf und bergab zu weiteren Badestellen und mehr oder weniger großen Wasserfällen. Alles keine Superlativen, aber die Kinder hatten den ganzen Tag viel Spaß und wir Eltern genossen die Ruhe und beeindruckende Landschaft. Abgerundet wurde der Tag – auf Wunsch der Kinder – durch ein Pizzaessen im Ortszentrum.