Heute ist mal wieder Zeit für ein Update unseres Reiseberichts – auch, weil wir heute mal wieder Internet-Zugang haben. In den letzten 10 Tagen sind wir hier auf den Kanalinseln viel rum gekommen und haben – bis auf Alderney – alle Inseln besegelt. Dabei haben wir wunderschöne Ankerbuchten auf Guernsey, Jersey und Sark erlebt. Allen geht es prächtig und macht das Bootsleben Spaß, und auch das Schiff funktioniert weitgehend problemlos. Klar, es gibt immer ein paar Macken, mit denen man erst mal lernen muss umzugehen. Und noch nicht jeder Vorgang ist so eingespielt, dass alles reibungslos läuft – so hat Thomas beim Anker Lichten die Kettensicherung vergessen zu entfernen. Jetzt ist sie Schrott – 90° verbogen. Aber das sind Kleinigkeiten des Bordlebens und finanziell ärgerlich (Lehrgeld), aber nicht kritisch.
Auch wenn sich die letzten Tage etwas Schwell entwickelt hat, so haben wir uns doch daran gewöhnt, auch damit zu schlafen. Die Kinder merken die Schiffsbewegung gar nicht mehr und haben sogar ihren Bordunterricht teilweise in einem richtig schaukelnden Boot oder gar unter Fahrt. Das läuft erfreulich problemlos. Jetzt wird sogar mit Playmobil bei Schräglage eines Am-Wind-Kurses in Salon gespielt. Nur Arvid hat dabei natürlich seine liebe Not, aufrecht zu stehen. Krabbelnd ist das aber kein Problem.
So, jetzt ein paar Eindrücke von den Kanalinseln und unseren Abenteuern dort:
Sightseeing in St. Peter Port (Guernsey) mit Blick auf den nördlichen Teil der Insel:
Natalya beim Segeln nach Sark:
Unsere erste Ankerbucht auf Sark. Im Vordergrund ist die Insel Sark, im Hintergrund Brecqhou.
Sark ist eine sehr liebliche Insel. Komplett Auto-frei und sehr grün hat sie einen sehr eigenen Charme. Es leben ca. 600 Menschen auf der Insel und man hat viel Raum für Erholung. Das hat uns nach all dem Stress mit der Bootsüberführung und den Problemen mit dem Boot im Vorfeld sehr gut getan.
Gleich am ersten Abend sind wir noch auf die Insel gestiegen und haben den Ausblick genossen:
Franka war begeistert von den Kiefernzapfen, die auf Sark zu finden waren. Wir vermuten, dass es eine Monterey-Kiefer war.
Auf der Fahrt nach Guernsey zurück zur nächsten Ankerbucht wurde von den Kindern das Playmobil raus geholt und eine große Schlacht auf dem Salontisch veranstaltet. Der Boden ist für die Kleinteile tabu – Arvid könnte ja was verschlucken:
Im Süden der Insel haben wir eine traumhafte Bucht umrahmt von Felsen gefunden.
Da dort der Strand sehr felsig ist, haben wir unser zweites Dinghy, das Banana Boot, zusammen gebaut. Natalya wollte das natürlich gleich als erstes ausprobieren.
Auch Vsevolod ist dann noch einige Zeit damit gepaddelt. Aber letztlich war es für den Ausflug an den Strand bestimmt. Hier hatten die Kinder viel Freude am Füße Baden (bei 16°C Wassertemperatur wollte keiner so wirklich komplett ins Wasser) sowie am Steine Werfen.
Auch Arvid hat es da natürlich gut gefallen. Immerhin gibt es an einem Kiesstrand einiges zu entdecken – und abzulecken.
Wir haben dann noch einen Ausflug auf die Insel gemacht und die schön angelegten Gärten der prächtigen Häuser in der Gegend bewundert.
Auf dem Rückweg flatterte Franka ein Geldschein über den Schuh. Den hat sie natürlich voller Freude mitgenommen – und einige Tage später in eine Packung Lutscher eingetauscht.
Weiter ging es dann nach Jersey. Hier hatten wir zwei herrliche Tage in einer schönen Ankerbucht.
Erst hat sich Arvid an Deck eingestimmt auf den Strandbesuch …
… dann ging es auch mit dem Dinghy rüber und die Kinder konnten auf einem sehr weitläufigen Strand spielen.
Da Jersey den größten Tidenhub – also Wasserstands-Unterschied zwischen Hoch- und Niedrigwasser – hat, war es für alle ein Erlebnis, wie der Strand in einer atemberaubenden Geschwindigkeit immer kleiner wurde.
Aber es blieb viel Zeit, sich ordentlich nass zu machen.
Franka hat ein Ei in den Sand gezeichnet.
Der Platz vorne im Dinghy ist immer sehr begehrt.
Anschließend hatten wir zwei Tage in St. Helier, der Hauptstadt von Jersey. Dort lagen wir ganz nett vor der Befestigungsanlage Elizabeth Castle vor Anker. Mit dem Dinghy ging es in den Hafen und in die Stadt, wo wir einige Dinge für das Boot kaufen konnten sowie den Vorrat an Lebensmitteln aufstocken konnten. Gerade Obst und Gemüse wurde bereits knapp. Und nach einem ausführlichen Stadtrundgang haben die Kinder sich noch auf einem schönen Spielplatz austoben können.
Dann ging es wieder Richtung Sark. Natalya war gerade am Ruder als sie alle mit einem Schrei – DELFINE!!! – aufgeschreckt hat. Und tatsächlich hat uns für einige Minuten eine kleine Schule Tümmler begleitet und ist ganz nah ans Boot geschwommen. Die Kinder waren natürlich total begeistert – so wie auch die Erwachsenen 🙂
Der Wind hatte inzwischen auf West gedreht, so dass wir uns lieber auf die Ostseite von Sark gelegt haben. In Greve de la Ville fanden wir einige Visitors-Moorings, wo wir dann zwei Tage einigermaßen sicher und ruhig lagen. Der Schwell war leider teilweise noch etwas ungemütlich, war aber ok. Durch die tolle Natur außen herum wurden wir mehr als entschädigt.
Arvid genießt die Aufmerksamkeit. Es ist ihm aber nicht immer recht, dass er an Deck in seinem Aktionsradius eingeschränkt wird.
Auch hier ging es mit dem Banana Boot an den Strand, da man sein Dinghy wegen der Tide nach dem Aussteigen den Strand entlang und dann eine steile Treppe hochschleppen muss. Mit dem großen Dinghy mit 20 PS Außenborder wollten wir das lieber nicht versuchen.
Der Spaziergang über die Insel und durch den Ort war sehr schön.
Am zweiten Tag haben die Kinder sich am Strand mit Bemalen von Steinen vergnügt. Hier sind die Kunstwerke:
Und als letztes grüßt noch Arvid:
Heute sind wir in St. Peter Port, wo es gilt, einige Dinge für das Schiff zu kaufen und die Wassertanks wieder zu befüllen. Morgen wollen wir dann wieder raus – Marinas gefallen uns überhaupt nicht.