(Tag 15 – 88 sm)
Nachdem die letzten Tage etwas frustrierend waren, wurden wir heute durch einen perfekten Segeltag im Solent entschädigt. Aber erst mal der Reihen ach: Am Sonntag waren wir für einen Törn draußen. Alles lief perfekt. Es konnte sogar der Gennaker gesetzt werden (liebe Grüße an Jens!).
Der Gennaker stand zwar nicht optimal, da wir eigentlich ehr raumen Wind segeln wollten. Aber es war uns wichtig, ihn einmal aus seinem Segelsack zu nehmen und ihn gesetzt zu sehen. Auch Arvid hatte so seinen Spaß am Achterdeck:
Er hat sich mittlerweile an seine Rettungsweste gewöhnt. Nur der kleine Aktionsradius durch die Life-Line gefällt ihn nur bedingt. Eigentlich will er überall hinkrabbeln, darf es aber aus Sicherheitsgründen natürlich nicht. Er hat sich mittlerweile aber gut an die Stufen im Schiff gewöhnt. Nur noch selten vergisst er da vorsichtig zu sein und purzelt mal runter.
Vor Anker liegend haben unsere großen beiden die Füße strampelnd im Wasser gebadet. Die 16°C haben nur für einen kurzen Sprung ins Wasser gereicht – angeleint natürlich. Bei 2 Konten Tidenstrom ist man sonst schnell mal ein Kind los.
Die Rückfahrt war dann leider etwas spannender als wir uns das vorgestellt haben. Bei zunehmendem Wind ist plötzlich die gesamte Eletrik an Bord zusammengebrochen. Nur die Notfallsysteme wie Tiefenmesser und Funkgerät funktionierten noch. Es hieß dann erst mal auf Fehlersuche gehen … aber keiner gefunden. Es blieb alles einfach tot. Wie birgt man aber ein hydraulisch betriebenes Segel? Für alle Hydraulikkreise gibt es ein Notfall-Überbrückungsventil, das erst mal gefunden werden muss. Für den Unterliekstrecker des Großsegels ist dieses Ventil nicht am Mast sondern unter den Kojen der Vorschiffkabine. Mit überbrückter Hydraulik mussten dann per Handkurbel Fock und Groß aufgerollt werden. Sobald wieder ein Heimwerkermarkt in Sicht ist, wird jetzt ein passendes Bit für den Akkuschrauber gekauft. Das ist nämlich echt eine Plackerei insgesamt über 140 qm Segel per Hand zu kurbeln. Gleich am Sonntagabend ist noch ein Mitarbeiter der Werft am Schiff vorbeigekommen und hat den Fehler notdürftig behoben. Schuld war letzlich ein defektes Ladestand-Messgerät, das volle Batterien angezeigt hat, obwohl diese eigentlich leer waren.
Der Montag wurde dann als Hafentag zum Wiederherstellen der Elektrik sowie für weitere Arbeiten am Schiff genutzt. Dazu gehörte auch das Montieren einer Halterung für unsere Rettungsinsel.
In der Zwischenzeit genossen die Kinder eine Hafenrundfahrt im Banana-Boat
Der heutige Tag war dann ganz entspannt und bei perfektem Segelwetter sind wir im Solent auf und ab gesegelt. Dabei frischte der Wind bis auf knapp 30 Knoten auf, was aber mit gerefftem Groß kein Problem war. Die Kinder haben kräftig beim Zubereiten des Mittagessens geholfen.
Insgesamt herrschte sehr gute Stimmung an Bord wie man hier sieht:
Zum Abschluss des Tages stand dann noch ein kurzer Spaziergang im nahe gelegenen Naturpark sowie ein Besuch eines Spielplatzes auf dem Programm.