SY Outer Rim – A Family's Sailing Adventure

Sailing across the world's oceans with four kids

Weihnachten im touristischen Zentrum der Galapagos Inseln – Puerto Ayora auf Santa Cruz

(25.12.2016 – Tag 918 – 16.258 sm)

Eine leichte Brise aus Süd begleitet uns auf dem Weg von der Insel San Cristobal nach Santa Cruz. Die See ist unglaublich ruhig, kaum Windwelle, kein Schwell. Wir gleiten mit 7 Knoten dahin, richtiges Vergnügungssegeln.

Nach wenigen Stunden erreichten wir die kleine felsige Insel Santa Fe. Während wir entspannt an der Insel in etwa einer Meile Abstand vorbeisegeln, merken wir, dass uns ein größeres schwarzes RIB entgegen jagt. Dabei gestikulieren die zwei Insassen ziemlich intensiv und zeigen von der Insel weg. Aha, wahrscheinlich sind es die Parkranger, die der Meinung sind, wir seien der Insel zu nah gekommen. Wir zeigen mittels Gesten an, dass wir einfach weiter Richtung Santa Cruz fahren und keine Intention haben, hier zu ankern. Doch das reicht den Männern nicht. Sie zeigen auf ihr GPS-Gerät und wollen dass wir unsere genaue Position nach San Cristobal übermitteln. Wo ist da der Sinn? Riecht das nach Ärger? Natalya versucht Baquerizo Moreno anzufunken, doch ohne Erfolg. Dann schreiben wir unsere Postion auf ein Blatt Papier, packen es in eine Gefriertüte ein. Doch bei der Geschwindigkeit kommt das Dinghy nicht so einfach längseits, und wir haben ehrlich gesagt keine Lust die Segeln zu bergen, um Fahrt zu reduzieren. Die Ranger zeigen uns, dass wir den Zettel ruhig ins Wasser werfen können. Danach sind sie lange beschäftigt, in den Wellen eine kleine durchsichtige Tüte zu finden.

Unweit der Insel sehen wir Rochen in die Luft springen. Sie schießen aus dem Wasser, drehen einen oder zwei Saltos und platschen wieder ins Wasser. Sind das große Mantas? Doch dafür erscheinen sie eigentlich nicht groß genug, und wir haben noch nie von springenden Mantas gehört. Vsevolod sucht in Wikipedia nach und berichtet uns, dass die einzig springenden Rochen zu der Art der Mobularochen gehören. Als Teil der Paarungsritual sprigen sie in die Luft, um die Partner auf sich aufmerksam zu machen. Für uns ist das jednefalls auch ein tolles Schauspiel. Die ganze Strecke über werden wir von springenden Rochen begleitet. Nur leider springen sie immer nur einmal, und da man nicht weiß wo sie springen, ist ein fotografieren praktisch unmöglich.

Schon am frühen Nachmittag erreichen wir den kleinen Hafen von Puerto Ayora. Da ist es wirklich eng! Viele Touristen- und Taucherboote liegen hier vor Anker. Wassertaxis rasen hin und her. Wir quetschen uns in eine kleine Lücke. Damit das Boot nicht rollt, drehen wir den Bug in den Schwell und werfen den Heckanker. Wir hatten ja im Vorfeld viel Schlechtes über die Liegebedingungen in Puerto Ayora gelesen oder von anderen Seglern gehört. Mit zwei Ankern ist alles bestens!

In den nächsten Tagen erkunden wir den kleinen Ort und umgebende Strände. Während Baquerizo Moreno noch einen natürlichen Flair besitzt und die Einheimischen und ihre Alltagsgeschäfte sich mit den Touristen mischen, scheint sich in Puerto Ayora alles nur um die Touristen zu drehen. Avenida Darwin besteht aus unzähligen Souveniergeschäften, die alle etwa das Gleiche anbieten. Als Natalya für Arvid eine Badehose kaufen will, muss sie quer durch das ganze Städtchen rennen, bevor sie überhaupt eine findet. Die Schnorchelmöglichkeiten sind auch deutlich schlechter. Nach den Traumstränden von San Cristobal ist das für uns eine gewisse Enttäuschung. Dafür findet Arvid nicht weit des Ankerplatzes einen perfekten, gut geschützten seichten Sandstrand, an dem er liebend gerne so viel Zeit wie nur möglich verbringt. Dabei ist er von seinen vom Christkind gebrachten Schnorchel begeistert und ist fleißig am Üben.

Obwohl im Hafen so ein reger Betrieb herrscht, scheint es die Tiere wenig zu stören. Iguane schwimmen an unserem Boot vorbei. Als Thomas ganz nah an Outer Rim eines der Tiere sieht, springt er ins Wasser, um mit dem Tier zu schwimmen. Am Anleger für die Touristenboote patroulieren kleine Schwarzspitzenriffhaie. Wenn man Glück hat, sieht man in dem türkisfarbenem klaren Wasser eine kleine Schar von goldenen Rochen. Die Tiere sehen so grazil aus und bewegen sich so anmutig, dass man das Gefühl hat, sie schwimmen nicht sondern fliegen durch das Wasser.

Geht man gleich neben unserem Ankerplatz an Land so erreicht man in weniger als einem Kilometer Fußmarsch eine sehr nette Felsengrotte. In eine Bruchkante der Lavaschicht dringt Meerwasser ein und bildet so ein recht interessantes Schnorchel-Revier. Es gibt zwar nicht viele Fische oder andere Tiere zu sehen, jedoch ist das Setting durchaus spektakulär. Wir kommen recht früh am Vormittag dorthin und finden uns alleine mit der Natur. Das Wasser ist klar und die Sonne schickt ihre Strahlen tief in das Wasser. Ein Aal schlängelt sich unter uns und verschwindet in einer Spalte. Alle Kinder haben ihre Schnorchel-Sets ausgepackt und erkunden so die Grotte. Für unseren großen Jungen ist natürlich das Springen von der Badeplattform am aufregendsten. Verträumt schaut Vsevolod zu, wie die Einheimischen von ganz Oben, etwa aus 10 Metern Höhe ins Wasser spirngen. Das macht sicherlich noch mehr Spaß als die Badeplatform, doch aus irgenwelchen Gründen erlauben die Eltern das nicht.

Auch in Puerto Ayora gibt es eine Schildkröten-Aufzuchtstation. Der Weg dorthin ist allerdings etwas länger als uns lieb ist. Aber die Kinder kämpfen sich doch dorthin und werden für ihre Mühe durch die Beobachtung von Landiguanen belohnt. Zwar sind die Gehege weit weniger kreativ gestaltet als auf San Cristobal, doch ist das hier die einzige Station in der man die in freier Wildbahn kaum zu sehenden Landiguane betrachten kann. Mit ihrer recht leuchtend gefärbten Haut sind die Tiere recht nett anzusehen. Früher gab es sie hier zu Tausenden. Doch leider ist ihr Bestand so deziemiert worden, dass man auf den bewohnten Inseln keine Chance hat einem Tier zu begegnen.

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Dieser Eintrag wurde veröffentlicht am 25. Dezember 2016 von in Uncategorized.
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