SY Outer Rim – A Family's Sailing Adventure

Sailing across the world's oceans with four kids

Riesenrochen und uralte Wälder

Ein Bericht von Franka:

La Gomera ist eine der kleinen kanarischen Inseln. Sie ist sehr schön und abgelegen. Internationale Flüge können hier nicht landen, deswegen sind Touristen eher selten. Auf La Gomera gab es viel zu sehen, daher mieteten wir uns einen Wagen und machten eine Autotour. Wir hatten vor erst durch das Gebirge zu fahren um zu Las Hayas, dem Ausgangspunkt unsrer Wanderung, zu gelangen. Leider konnten wir in diesem kleinen Dorf keine Verpflegung für unser Picknick kaufen. Hungrig fuhren wir weiter nach Valle Gran Rey, was übersetzt eine Bucht des großen Königs heißt. Viele Europäer, unter anderem auch Deutsche kamen in den letzten Jahren vom Festland hierher um sich niederzulassen. Wir spazierten zu der Kaimauer. Auf einer Treppe im Wasser stand ein Mann und warf kleine Fischstücke ins Wasser um Rochen anzulocken. Tatsächlich sah man nach einiger Zeit einen riesigen Schatten auf die Treppe zu gleiten. Der entpuppte sich als ein riesen Rochen, der fast so groß war wie ein kleines Boot. Der Fischer griff noch einmal in den Eimer und legte dem Riesentier ein Stückchen Fisch direkt in den Mund. Dabei streichelte er den Rochen und begoss ihn mit Meereswasser. Oben hatte der Rochen zwei Löcher, aus denen immer wieder Wasser spritzte. Hinten hing ein langer Schwanz mit einem giftigen Stachel. Das Tier bewegte sich majestätisch und lautlos durchs Wasser. Auf dem Weg zurück zum Las Hayas genossen wir den Ausblick zum Teide, dem größten Berg Spaniens, der mitten im Ozean über den Wolken zu schweben schien.

Vom kleinen Dorf aus liefen wir in einen Lorbeerwald hinein. Diese Art Wald gab es überall in Europa zu der Jurazeit, vor 135 Millionen Jahren. Da die Insel hier so abgelegen sind, konnten die Wälder so weiter wachen wie zur Zeit der Dinosaurier. Die Blätter der Lorbeerbäume sind immer grün, obwohl es keine Nadelbäume sind. Damit die Bäume nicht zu viel Wasser verlieren, sind die Blätter mit einer ledrigen Schicht überzogen. Es regnet hier selten. Die Passatwolken bringen Feuchtigkeit mit sich. Kleine Tropfen bleiben an den Bäumen hängen und lassen Moos und Flechten gut wachsen. Farne bedeckten den Waldboden. Da die Bäume sehr dicht wuchsen und mit Moosbärten behangen wurden, sah es nach einem Geisterwald aus. Große Tiere sucht man hier vergebens, weil es im Wald eher wenig zu fressen gibt. Wir sahen ab und zu Eidechsen und hörten Vogelgezwitscher. Zwischen den Blättern flatterten Kanariengirlitze, das sind Vorfahren der Kanarienvögel. Während es in der Sonne unerträglich heiß war, fühlte sich der Wald kühl und angenehm an. Diese Wanderung war sehr schön, genauso wie die ganze Zeit auf La Gomera.

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Ein Kommentar zu “Riesenrochen und uralte Wälder

  1. Ulli Krüger
    26. Oktober 2014

    Liebe Franka,
    herzliche Grüße aus Irschenhausen. Ich freue mich über Deinen schönen und interessanten Bericht. Von Dir und Vsevolod zu lesen ist immer sehr spannend und man lernt viel!
    Deine Coralie

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Dieser Eintrag wurde veröffentlicht am 5. Oktober 2014 von in Uncategorized.
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