(Tag 20)
Heute schreiben Franka und Vsevolod:
An einem schönen Sommermorgen fuhren wir mit dem Zug nach London. Das war langweilig, weil wir nur Bäume, Wiesen und Wasser sahen. Arvid hat in Mama’s Arm die ganze Strecke verschlafen. Wir kamen am London Waterloo an. Am Bahnhof wimmelte es von Reisenden, obwohl es Sonntag war. Es war ein ziemliches Getümmel.
Als erstes gingen wir zum Spielplatz mit einem Blick auf das Riesenrad. Von dorthin liefen wir über die Londoner Brücke in die Stadt. Der Papa hat uns dabei eine Geschichte über einen reichen Amerikaner, der die alte Londoner Brücke gekauft hat, erzählt. Der Mann hat eine Brücke in London gekauft und nach Amerika verschifft. Eigentlich wollte der Reiche die schönste der Brücken – die Tower Bridge kaufen. Erst nachdem er den Kaufvertrag unterschrieben hat, fiel es ihm auf, dass er die falsche Brücke ersteigert hat. Die Tower bridge bliebt somit in London, und die alte Londoner Brücke wanderte nach Amerika aus. Die Londoner haben an ihrer Stelle eine neue Brücke gebaut.
Von der Londoner Brücke sieht man schon den Big Ben. Als wir den Uhrturm sahen, staunten wir über seine Schönheit. Er sah sehr hoch aus. Seine goldene Spitze stach in den Himmel. Er läutete alle viertel Stunde ziemlich laut. Neben dem Big Ben am Ufer der Themse stand das Regierungshaus von England.
Am Whitehall haben wir den Wachenwechsel verfolgt. Die berittenen Wachen trugen am Kopf einen goldenen Büschel. Ihr Brust war durch einen silbernen Panzer geschützt. Die Pferde waren durch die Menschenmenge sehr aufgeregt und tänzelten.
Wir liefen durch einen schönen Garten und der langen mit Platanen und britischen Flaggen gesäumten Allee entlang zu Buckingham Palace. Die Flagge auf dem Turm war gehisst, was bedeutete, dass die Königin zuhause war. Das prächtige Haus der Königin wurde von einer Gruppe der Soldaten bewacht. Sie trugen auch bei der drückenden Hitze dicke schwarze Bärenfellmützen und hatten einen Maschinengewehr mit einem Bajonett in der Hand.
Weiter ging es zur Trafalger Square. Der Platz wurde zur Ehre des Sieges von Briten über Franzosen an Kap der Trafalger in Spanien benannt. Die Schlacht wurde von Admiral Horatio Nelson geführt. Er hat in dieser Schlacht sein Leben verloren. Durch diesen Sieg hat er Napoleon’s Plan Indien zu erobern zur Nichte gemacht. In der Mitte des Platzes thront seine Statue.
Auf dem Weg zur St Paul Cathedral fanden wir einen schönen Platz mit Wasserbrunnen in der Mitte. Wir könnten durch die Springbrunnen laufen und uns richtig nass machen. Die Erfrischung war sehr willkommen und angenehm.
Die Kathedrale erschien uns riesengroß. Seine gewaltige Kuppel dominierte die Umgebung. Das Gold glänzte, die bunten Mosaiken waren sehr beeindruckend. Wir waren zur Zeit des Gottesdienstes da. Viele Menschen kamen zum Gottesdienst, aber die Kathedrale füllte sich nicht. Wir haben dem Orgelspiel am Anfang zugehört.
Von der Kathedrale führe uns der Papa zu dem Tower. Der Tower steht an diesem Platz schon seit über Tausend Jahren. Das ist eine Befestigungsanlage aus dem Miteilalter. Eine hohe Mauer umgab die Burg. Seine Türme sahen märchenhaft aus. Nichts erinnerte ans Gefängnis und unzählige dorthin verschwundene Gefangene. Wir gingen über die Towerbridge an die andere Seite der Themse. Die Zugbrücke hatte zwei Stockwerke, aber nur auf dem unteren fuhren Autos und spazierten Fußgänger. An beiden Enden schmückten zwei hübsche Häuser die Brücke. In denen versteckten die Ingenieure die Mechanik der Zugbrücke. Wenn die großen Schiffe passieren, wird die Brücke hochgezogen.
Durch unzählige Kneipen, Cafes und Restaurants gingen wir der Themse entlang zurück zum Waterloo Station. Wir waren hundemüde, hatten platte Füße und Bärenhunger. Der Zug brachte uns zurück zu unserem Boot. Als Abschluss des Tages genossen wir den Sonnenuntergang in der Marina mit einem Schokoladeneis in der Hand.